3 A’s und ihre Folgen (Teil 2)

Wenn Ängste uns plagen

Flickr/Matthias Ripp/CC BY 2.0
Benztown (Ausschnitt). Matthias Ripp/CC BY 2.0

Im ersten Teil des Blogs habe ich die individuelle Dimension der Angst aufgezeigt. Unsere Welt hat sich verändert und tut das laufend. Es geht darum, die neuen Realitäten anzuerkennen und Mitleid und Barmherzigkeit mit den Betroffenen zu zeigen. Heute geht es um die gesellschaftliche Dimension – jenseits der Medien.

Unserer Angst können wir auch damit entgegenstehen, indem wir uns nicht aus dem öffentlichen Leben zurück ziehen. Meistens wird das schon sehr gut gemacht. Demonstrationen und Trauerzüge durch die Strassen machen das deutlich.

Insgesamt ist wohl auch eine höhere Wachsamkeit und Umsichtigkeit gefragt. Manchmal gehen wir mit der Familie oder mit Freunden einkaufen und sind ganz mit uns selbst beschäftigt. Ein Blick um uns, wer da sonst noch einkauft wäre sicher nicht schlecht. Und dann der Test: Üben wir Zivilcourage, wenn uns etwas komisch vorkommt? Keine falsche Scham vor einem Fehlalarm. Wir müssen neu üben, mutig zu sein.

Am besten wäre es natürlich, wenn wir unsere soziale Fähigkeiten einsetzen und auch mit fremden Leuten reden würden. Ein kurzer Smalltalk genügt. Es prägt die Atmosphäre, das Gemeinschaftsgefühl wächst. Manchem potenziellen Attentäter würde das im Leben helfen. Die Mitmenschen sind doch nicht so schlecht und die Welt nicht so böse, dass sie zerstört werden müsste. Tun wir alles, der Anonymisierung ein Ende zu setzen. Das erfordert sicherlich, dass wir unsere eigene Lethargie überwinden. Lasst uns unser Umfeld positiv und proaktiv pflegen. Manchmal scheint unser Alltag allzu vollgestopft mit Terminen.

Vielleicht können wir mit dem neuen Schuljahr auch mehr Raum schaffen: Raum für die Nachbarn, Raum für die Aussenseiter, Raum für die Familie, Raum eine veränderte Lebenswelt wahrzunehmen und neu zu gestalten.

Auch in der sozialen Integration von Ausländern und Flüchtlingen sollten wir nicht nachlassen. Es ist nicht zu spät, sich dort zu engagieren!

Liebe und Mut überwinden alle Ängste. Das Leben geht weiter – wir können etwas tun.

Unterschrift Elke
Elke Pfitzer