Niemand lebt dein Leben

4 praktische Ratschläge für scheinbar aussichtlose Situationen

cuteness x 10. frankieleon/CC BY 2.0

Immer wieder hören wir von Firmen, dass sie nun mit der 30-Stunden Woche experimentieren wollen. Angestellte wünschen sich mehr Freiraum. Davon kann mancher Unternehmer, Arzt und Selbständige nur träumen. Fünfzig oder sechzig Wochenstunden sind es in diesen Tätigkeiten meistens. Aber diese Überarbeitung kommt mit enormen Kosten für die persönliche Produktivität, Gesundheit und anderem.

Die Wahrheit ist, dass der Service für unsere Kunden am besten ist, wenn wir ungefähr die jetzigen vierzig Stunden als Maß nehmen. Aber der Aufschrei bei den mehr-Arbeitern ist groß: sie sagen, sie hätten keine Wahl. Da ist der Chef, der Aufsichtsrat, die Aktionäre, der Verkauf oder ganz einfach die Gastronomie-Branche, die lange Arbeitszeiten fordern. Sie fühlen sich gefangen. Und das sind sie. Aber wovon? Es ist ja nicht, dass jemand eine Pistole an den Kopf setzt. Aber das ist wohl genau dort, wo das Problem beginnt. Die meisten sind gefangen in ihren eigenen begrenzten Vorstellung dessen, was möglich ist. Ein paar Gründe seien dafür genannt:

Sie vergessen, dass sie eine Wahl haben

Natürlich können wir nicht immer unsere Umstände kontrollieren, aber wir können doch wählen, wie wir darauf reagieren. Da der Druck so stark ist, vergessen wir, dass wir eine Wahl haben und bleiben stecken. Wie können wir wieder in Gang kommen? Vielleicht braucht es ein Gespräch mit dem Chef oder dem Vorstand, dass das gegenwärtige Tempo zu schnell ist. Vielleicht müssen dringende Projekte noch etwas nach hinten geschoben werden, bis Hilfe kommt. Vielleicht muss in der ganzen Firma die Arbeitszeit reduziert werden, damit alle fröhlicher arbeiten? Vielleicht ist es aber auch die Planung des eigenen Abgangs. Unsere Entscheidungen scheinen limitiert zu sein, aber wir alle haben einen Spielraum, wenn wir ihn wahrnehmen.

Sie haben keine bessere Idee

Andere Menschen fühlen sich gefangen, weil sie einfach andere Alternativen nicht kennen. Ein übergeschäftiges Leben ist nicht eine wirtschaftliche Notwendigkeit, sondern eher das Fehlen von Vorstellungskraft. Manchmal sind wir nicht kreativ genug, andere Male haben wir die Sache nicht durchgedacht. Aber meistens gibt es Lösungen, wenn wir sie ernsthaft suchen. Sie müssen nicht immer aus uns selbst kommen. Du kannst Kollegen und Freunde fragen, Bücher lesen und anderen Quellen von außen heranziehen. Du kannst eine bessere Idee erhalten.

Sie sind erschöpft

Die ersten beiden Punkte können total einleuchten, aber wenn die Batterien leer sind, dann liegt nichts mehr drin mit denken und handeln. Überstunden anzuhäufen macht das mit uns. Wahrscheinlich haben wir dann auch zu wenig geschlafen und dann sinkt die Zahl der originellen Ideen auf Null. Dann bleiben wir mit den alten Strategien stecken. Kreative Problemlösung braucht Erholung und Erneuerung der Kräfte.

Sie haben keine Pläne

Ein weiterer Grund, warum wir uns gefangen fühlen ist auch, dass wir keinen Kurs vor Augen haben. Wir driften dahin. Das mit den Zielen, das war einmal. Im Alltagsgeschäft ist alles untergegangen. Es wäre wohl an der Zeit, das Planen und Ziele setzen wieder hervor zunehmen. In die Zukunft zu blicken, Perspektive zu gewinnen, wird uns ungemein stärken und mit Energie füllen.

Wenn du feststeckst oder nur noch im Hamsterrad drehst, dann lass dir sagen: Niemand lebt dein Leben, außer du lässt es zu. Und darüber hinaus: Du hast mehr Macht darüber als du denkst.

Herzlichst,


Elke Pfitzer