Gegen das Vergessen

7 Tipps, bei anderen in guter Erinnerung zu bleiben

Phillips Park Cemetery, Manchester. Smabs Sputzer/CC BY 2.0

Geben wir es zu: Wir haben alle Angst in Vergessenheit zu geraten. Der Wunsch in guter Erinnerung zu bleiben steckt in uns Menschen.

Manche stiften Parkbänke, die ihren Namen eingravieren, andere ganze Musikschulen, die ihren tragen. Jeder Friedhof ist ein Trost gegen das Vergessen. Dort wird ein Grabstein oder auch nur ein Kreuz mit meinem Namen stehen. Seit die Fotografie erfunden wurde, werden Bilder weitergereicht, aufgestellt, aufgehängt. In manchen Häusern findet man Ecken mit einer ganzen „Ahnengalerie“.

In einer Zeit, da die Familien klein sind und immer kleiner werden, verschwindet der Ort des Erinnerns zunehmend. Umso stärker scheint das Bedürfnis danach zu sein, in guter Erinnerung zu bleiben.

Hier ein paar Tipps, wie das möglich wird:

1. Sei anders, nicht besser.

Die Konkurrenz ist groß. Sich im Beruf einen Vorsprung gegenüber den Kollegen erarbeiten ist hart. Eine bessere Präsentation liefern, zwei oder drei Kunden mehr gewinnen, ein paar Tausend mehr Umsatz vorweisen … Eigentlich ist das zu harte Arbeit, für das, was am Ende herauskommen soll. Wir wollen doch nur in guter Erinnerung bleiben und vom Chef gesehen (und belohnt) werden! Deshalb der Tipp: Sei anders. Stich heraus! Das beginnt bei der Kleidung und endet bei der Arbeitsweise. Mach es anders als alle anderen. Geh gegen den Status quo.

2. Sei „die Person“.

Es macht einen Unterschied, ob wir uns vorstellen „Ich arbeite in der Computerbranche“ oder ob wir sagen, ich bin der „IT-Typ“. Unsere eigene Identität wird dadurch geprägt und unser Umfeld nimmt uns als die Person wahr, die gefragt wird in diesem Bereich. Wer gerne anderen hilft, muss sich nicht entschuldigen dafür, sondern sich als „Ich bin deine helfende Hand“ vorstellen. „Was immer kommt, ruf mich an!“

3. Hör gut zu!

Wir alle lieben echte Qualitätsgespräche. Wenn wir uns selbst sind, authentisch leben, dann tragen wir zu guten Gesprächen bei. Der Unterschied macht jedoch, gutes Zuhören. Merke dir Namen, Orte, Qualitäten und Nöte deines Gegenübers. Gehe später darauf ein und niemand wird dich je vergessen.

4. Sei ein Individuum.

Als Kinder entwickeln wir das Gefühl einzigartig zu sein – bis wir zur Schule gehen. Dann wird uns das auf unerklärliche Weise abtrainiert. Dann sollten die Schüler einer Klasse möglichst homogen sein, damit die unterrichtende Person es leichter hat, den Lernstoff zu vermitteln. Eigentlich schade, aber es ist so. Sind wir dem Schulkorsett entflohen, beginnt ein neues Lernen. Wer bin ich, wenn die Gruppe oder der Klassenverband nicht um mich herum ist? Unser Name spielt dabei eine wichtige Rolle: Brauche ihn, wiederhole ihn, setze deinen Namen unter das, was du schreibst und „produzierst“. Auf diese Weise wirst du als Individuum wahrgenommen.

5. Sei echt.

Das Leben ist nicht nur ein Höhenflug. Trotzdem tendieren wir dazu, nur die guten Seiten von uns zu zeigen. Wenn wir unsere Fehltritte, inneren Auseinandersetzungen und unser Versagen mitteilen, entsteht eine Verbindung, die immer in Erinnerung bleiben wird.

6. Erzähl Geschichten.

Fakten und Argumente sind wichtig, wenn es darum geht, wissen und Know-how weiterzugeben. Leider gehen sie allzu schnell unter in unserer Zeit. Verpacken wir Gegebenheiten jedoch in Geschichten, in unsere Biografie oder verbinden sie mit Anekdoten, bleibt alles in bester Erinnerung.

7. Mach, was dir Spaß macht.

Wenn wir wissen, warum uns unsere Arbeit Spaß macht, können wir mit außerordentlichem Enthusiasmus unsere Positivität und Leidenschaft verbreiten. In einer Arbeitswelt, die träge, schwer und deprimierend geworden ist, steckt das an und sticht heraus. Die Menschen werden sich an dich erinnern.

Herzlichst,


Elke Pfitzer