Schreiben bringt Klarheit

Entdecke deine tieferen Sehnsüchte

Schreiben
Liebes Tagebuch 133/365. Dennis Skley/CC BY-ND 2.0

Schon öfters habe ich über den Übergang von der ersten zur zweiten Hälfte des Lebens geschrieben. Meistens tauschen wir uns unter Freunden aus, wie sich das Leben verändert, angefangen davon, dass die Kinder ausziehen, die körperliche Energie schwindet oder das berufliche Engagement in Frage gestellt wird. Plötzliche Veränderungen im Betrieb werden zur eigenen Sinnkrise:

Was will ich wirklich?

Wie soll der Rest meines Lebens aussehen?

Wir mögen alles erreicht haben und ringen doch um die Klarheit für die zweite Hälfte des Lebens. Wie erhalten wir nun eine solche Klarheit über unsere Aufgabe und den Sinn für die nächsten 30 Jahre des Lebens? Wie weiß ich, was ich wirklich will?

Ein hilfreiches Werkzeug dazu ist Schreiben. Seit den ersten Teenagerjahren führe ich ein Tagebuch. Im Laufe der Jahre hat sich der Inhalt stark verändert. Manchmal sind es „nur“ die äußeren Erlebnisse. In schwierigen Zeiten wurde das Journal aber zu einem wichtigen Begleiter: Ich schreibe dann meine Herzens-Gedanken nieder. Wenn ich fertig bin mit schreiben, lese ich sie noch einmal und streiche am Rand an, was mir heraussticht. So finde ich besser heraus, was in mir vorgeht. Denn: Unser Verstand rechtfertigt lediglich, was unser Herz bereits entschieden hat. Nur manchmal sind wir mit unserem Herz nicht ganz so innig verbunden. Auf diese Weise hilft mir das schreiben zu entdecken, was ich nicht weiß und ich komme meinem tieferen Sehnen auf den Grund. Erst recht, weil solch ein Prozess nicht in fünf Minuten abgetan ist. Sich hinzusetzen und sich längere Zeitblöcke herauszunehmen, um in einem Satz zu formulieren, was wir glauben und warum wir hier sind, erweist sich aber als höchst lohnenswert.

Auf dem Weg zu diesem einen Satz brauchen wir Klarheit über unsere Stärken, Interessen und Sehnsüchte. Diese Dinge aufzuschreiben erfordert auch Mut. Tatsächlich werden wir überrascht sein, wie klärend unser eigenes Schreiben ist. In vielen Seminaren für Führungskräfte oder Start-up-Workshops wird dies auf die berufliche Tätigkeit angewendet. Manchmal brauchen wir Hilfe von außen, dass wir uns diesem inneren Prozess wirklich stellen. Such dir einen Coach. Gefragt zu werden und antworten zu müssen, ist bereits die halbe Wegstrecke.

Setz dich heute noch hin und nimm dir 20 Minuten an einem ruhigen Ort mit Stift und Papier und beantworte die folgenden Fragen:

  • Wenn dein Leben perfekt enden soll, welche Elemente müsste es haben?
  • Und für den Fall, dass du in einer Beziehung stehst: Von dem, was du über deine/n Partner/in weißt, was denkst du, ist sein/ihr größter Traum?

Wenn das schwer ist zu beantworten, dann kann ich dich trösten: Das ist es für alle – vor allem in diesen großen Fragen des Lebens. Such dir eine vertraute Person, mit der du darüber sprechen kannst. oder mach einen Termin auf www.pickmybrain.click – Ich helfe dir suchen.


Elke Pfitzer