Wie weit bist du bereit zu gehen?

Teste deine Grenzen!

Flying Durchman
Flying Dutchman. Hartwig HKD/CC BY-ND 2.0

Wir kennen alle die Umfrage, die mit über 90-jährigen Menschen gemacht wurde, in der sie gefragt wurden, was sie anders machen würden, wenn sie noch einmal jung wären. Die Mehrheit hatte geantwortet: Mehr Risiko eingehen.

Das ist eine schockierende Wahrheit, weil wir uns selbst doch eher als ängstlich und auf Sicherheit bedacht wahrnehmen. Aber offensichtlich macht dies unser Leben auch langweilig. Zugegeben sind wir in jungen Jahren um einiges risikofreudiger als später. Aber offensichtlich ist das nichts Angeborenes, sondern kann trainiert werden. Denn wie T.S. Eliot so schön sagt: „Nur jene die es riskieren zu weit zu gehen, werden herausfinden, wie weit sie wirklich gehen können.“ Hast du deine Grenzen ausgelotet? Weißt du wo sie liegen?

Wenn es dich jetzt in den Fingern juckt, dann sind hier ein paar Dinge, die du wissen musst, um deine Risiko-Kapazität zu erweitern:

Die Wirklichkeit ist dein Freund in den Zeiten hohen Risikos. Male dir aus, was im schlechtesten Fall passieren könnte und schau der Realität in die Augen. Zugleich hilft es uns aus der Sicherheitsfalle herauszukommen, wenn wir daran denken, dass wir einmal sterben: Du bist schon nackt. Es gibt keinen Grund deinem Herzen nicht zu folgen!

Werte dein Risiko aus:

Wer hat so etwas schon einmal getan?
Wie schlecht kann es werden?
Wie gut könnte es gehen?
Gibt es Raum für Irrtum?
Sagt die Vergangenheit ja?
Gibt es genügend Momentum, um es zu tun?
Glaube ich an mich selbst?
Glaube ich an mein Team.

Du musst lernen dich außerhalb deiner Komfortzone wohl zu fühlen. Risiko ist nie komfortabel. Wir schreiten immer aus! Diese Entwicklung hat mit unserem Umgang mit Angst zu tun.

Drei wichtige Schritte empfehle ich:

Identifiziere. Wer bin ich? Ich bin eine wertvolle Person, die etwas Wertvolles vollbringt.

Handle. Was werde ich tun? Handle und mach das Richtige, ungeachtet deiner Gefühle.

Spüre. Wie werde ich vorgehen? Ich werde meinen Aktionen erlauben, meine Gefühle zu prägen.

Um diesen Mut aufzubringen musst du den Fokus von dir weg wenden. Zähle nicht die Verluste, sondern die Lektionen, die du gelernt hast. Fokussiere dich nicht auf deine Ängste, sondern auf deine Träume.

Gute Leiterschaft gibt eine größere Chance, Erfolg zu haben. Wenn du hohes Risiko eingehst, dann musst du auch in deiner Führungskapazität wachsen. Damit wirst du auch dein ganzes Umfeld in eine positive Risiko-Gemeinschaft führen. Sie werden bereit sein, mit ihren Ängsten umzugehen und aus ihren Komfortzonen herauszutreten.

Je höher das Risiko, desto mehr Hilfe ist von anderen nötig. Eine Massenbewegung beginnt nie mit der Masse, sondern mit ein paar wenigen. Aber sie müssen die richtigen Leute sein. Was sind die Kriterien für die richtigen Leute? Sie mögen Herausforderungen. Sie haben eine hohe Toleranz für Druck und eine Sehnsucht, einen Unterschied zu machen. Sie wollen groß spielen. Es gibt keine Leidenschaft, die klein spielt. Sie sind ehrlich mit sich selbst. Es gibt sogenannte „moment leaders“ und „movement leaders“.

Risiko auf sich zu nehmen erfordert immer persönlichen Mut. Das Leben schrumpft oder erweitert sich gemäß dem eigenen Mut. Menschen folgen dem Mut. Wenn es jemand wagt, allein zu stehen, Gegenwind zu erfahren, dann verdient das Respekt und Glaubwürdigkeit. Wenn du nicht auf der Kante lebst, dann nimmst du zu viel Raum ein.

Ergreife heute die Chance und dein Leben verbessert sich! Wage es!


Elke Pfitzer