Cash zu haben ist kein Lotteriespiel

Schaffe dir neuen Spielraum im Leben

Mein erstes Zimmer im StudentInnen-Wohnheim hatte zehn Quadratmeter, ein schmaler Schlauch mit Bett, Schreibtisch und einem begehbaren Schrank. Irgendwann kam ein Bücherregal hinzu. Aber tatsächlich genügte fünf Jahre lang ein normaler PKW, um mein Hab und Gut umzuziehen. Ich machte mir nicht sehr viel aus Geld. Alles, was ich in meinen Nebenjobs verdiente, war für den Lebensunterhalt nötig. Der Erzählung vom „armen Studenten“ machte ich alle Ehre. Das prägte mich fürs Leben. Erst kürzlich kam eine Bekannte in meine Wohnung und während wir uns unterhielten, hielt sie inne, sah sich um und meinte. „Naja, das ist hier ja alles eher minimalistisch eingerichtet.“

Ich gab ihr Recht und überlegte noch längere Zeit. Wie sieht mein Verhältnis zu den Gütern dieser Welt aus? Daraus wurden drei Tatsachen klar:

  • Geld macht nicht glücklich. Du bist wer du bist – und mehr Geld wird das erst noch mehr ans Licht bringen.
  • Schulden werden dich unglücklich machen. Es steckt in uns, über unser Einkommen hinaus zu leben. Aber Schulden machen uns zu Sklaven und wir werden von jemand anderem kontrolliert.
  • Finanziellen Spielraum zu haben, gibt uns Optionen. Geld ist ein Werkzeug. Es ist eine Hilfe, Ziele zu erreichen.

Kein Geld zu haben, gibt uns eingeschränkte Möglichkeiten.

Deshalb sollten wir uns HEUTE einschränken, um morgen Optionen zu haben.

Manche sagen, dass es gut wäre im Budget 10% für wohltätige Zwecke zu reservieren, 10% zu investieren und 80% für den Lebensunterhalt zur Verfügung zu haben.

Mach den Test mit dir selbst. Was zählt in deinem Leben mehr: Geld oder Menschen? Verwendest du Geld, um Menschen zu retten oder ihnen im Leben weiterzuhelfen? Oder stellst du das Gegenteil fest: Du hättest Geld, bist aber geizig, es für dich oder andere einzusetzen?

Materialismus ist ein Denkmuster. Es geht dann nicht mehr darum, Dinge zu besitzen, sondern die Dinge besitzen dich. Wir hängen dann an vergänglichen Gegenständen, die sich abgreifen, schnell ihren Reiz verlieren und plötzlich wetteifern wir in der Wachstumsspirale um „mehr“ und „besser“.

Sicherlich ist das in jeder Lebensphase anders. Grundsätzlich redet man von drei längeren Phasen: Zuerst lernen wir, dann verdienen wir Geld und später geben wir zurück. Früher waren diese Phasen zeitlich hintereinander, mittlerweile gewöhnen wir uns an die Tatsache, dass lernen, verdienen und zurückgeben parallele Vorgänge sind. Wie auch immer: Schulden zu reduzieren bzw. erst gar keine zu machen, gibt dir bereits einen immensen Vorsprung. Zugleich ist es hilfreich, mit deiner eigenen Finanzformel zu planen.

Hier noch ein paar praktische Tipps dazu:

  • Übe dich in einer guten Arbeitsethik und lerne wie du Geld verdienen und verwalten kannst. Schau dich nach Menschen um, die das bereits erfolgreich tun.
  • Sei jeden Tag dankbar.
  • Vergleiche dich nicht mit anderen.
  • Gib so viel wie du kannst. Geld ist das andere Paar deiner Hände, die heilen, nähren und Menschen in Not helfen. Mein Geld ist die Erweiterung von mir selbst.

Ein Sprichwort lautet: „Verdiene so viel wie du kannst, spare was du kannst und gib weg, was du kannst.“

Unsere Finanzdisziplin hat zum Ziel, unsere Optionen auszubauen, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Wie ist dein Verhältnis zum Geld? Folgst du deinen Grundeinstellungen? Hast du jemals welche getroffen? Wenn nicht, dann wäre HEUTE der Tag dazu.

Herzlichst,

Elke Pfitzer