Gejagt durch den Alltag?
7 Anregungen, wie es auch anders gehen kann
Eigentlich war es ganz schön, über die Festtage mal nicht so viel „Programm“ zu haben. Keine beruflichen oder privaten Termine, die Kinder nirgends hinfahren zu müssen, aufstehen, wenn man erwacht – und nicht wenn der Wecker klingelt. Glücklich, wer so einfach mal hängen kann. Hoffentlich liegt der nächste Urlaub in nicht allzu großer Ferne …
Jetzt hat uns der Alltag wieder. Für viele von uns heißt das: Ständig beschäftigt zu sein und alle Bälle gleichzeitig in der Luft zu halten. Dabei tut uns das gar nicht immer so gut. Psychologen haben herausgefunden, dass unsere Zufriedenheit auch davon abhängt, wie wir unser Zeitbudget verwenden. Hier sind sieben Ideen, wie es auch anders gehen könnte:
1. Schreibe auf, was wichtig für dich ist
Viele Menschen fühlen sich gestresst, weil sie für sich nicht definiert haben, was ihnen wirklich wichtig ist. Jedes Unternehmen definiert das mit Absichtserklärungen und Jahreszielen. Auch für das persönliche Leben ist es wichtig, die eigenen Grundwerte zu identifizieren. Wenn wir dann unsere Aktivitäten danach ausrichten, leben wir entspannter, weil wahrscheinlich so manche andere Möglichkeit wegfällt.
2. Stehe eine Stunde früher auf
Einige Mütter in meinem Bekanntenkreis haben dies bereits erfolgreich in ihrem Leben umgesetzt. Bevor die Kinder wach werden, aufstehen, meditieren, sich auf die eigenen Ziele und Vorsätze konzentrieren, etwas Sport treiben, lesen oder Tagebuch schreiben. Das hat innerhalb einer Stunde alles Platz. Es ist quasi die Vorbereitung auf den Tag.
3. Hebe einfache Arbeiten für den Nachmittag auf
Ausgeruht und mit frischem Blick kommen wir mit der Arbeit am besten voran – und das ist in der Regel vormittags. Die meisten Schriftsteller haben morgens ihre „Schreibzeit“. Denn die Hirnforschung hat herausgefunden, dass pro Tag nur eine gewisse Anzahl von Entscheidungen möglich sind – bis dann eine gewisse Denkmüdigkeit einsetzt. Aufgaben mit wichtigen Entscheidungen haben also morgens den größten Erfolg.
4. Folge deiner Intuition, nicht deinem Kalender
Wenn wir selbst, ohne Termine, über unsere Zeit verfügen können, sollten wir vielleicht unserer Intuition folgen. Manchmal teilt sie unsere Zeit besser ein als das unser Intellekt tut. Nur vertrauen wir ihr manchmal zu wenig. Versuchs! Entwickle das Gefühl für den richtigen Moment. Wähle zum Beispiel den Samstag und erlebe wie deine Intuition für Abwechslung sorgt, weil sie auswählt, was zum Moment passt.
5. Nimm unliebsamen Pflichten den Schrecken
Aufgaben, die wir vor uns herschieben gleichen nagenden Ratten. Wir weichen ihnen aus und manchmal rauben sie uns sogar den Schlaf. Deshalb ist es ratsam, diese Aufgaben genauer anzuschauen: Gibt es im Verborgenen Hindernisse? Gibt es etwas wovor ich Angst habe? Brauche in an einer Stelle Hilfe? Erhalten wir darüber Klarheit, können wir wieder zur Ruhe kommen und die Aufgabe zu gegebener Zeit anpacken.
6. „Noch eben schnell“ funktioniert nicht
Das sind die Situationen, wo wir noch eben mal schnell etwas reindrücken, um lieb und nett Erwartungen von außen zu erfüllen. Wir sind gefragt, fühlen uns geschmeichelt und überschätzen uns dabei. So werden wir gejagte unseres Alltags. Das erzeugt jedoch Druck und eine mentale Belastung. Denn auch die Dinge „nebenbei“ brauchen ihre Aufmerksamkeit.
7. Widme dich jeder Tätigkeit mit Hingabe
Schlussendlich geht es eben nicht um das abhaken einer To-do-Liste. Hinter jeder Aufgabe warten zwei neue; wir werden das Ende der Liste nie erreichen. Deshalb ist es wichtig, dass wir verstehen, dass Glücksgefühle erst entstehen, wenn wir restlos in einer Tätigkeit aufgehen. Das sind dann sogenannte „Flow-Erlebnisse“. In einen Flow kommen wir erst, wenn wir uns schon etwa 15 bis 20 Minuten einer Aufgabe konzentriert gewidmet haben. Deshalb kann uns auch Buchhaltung, das Bad der Kinder oder der Abwasch zufrieden machen, weil wir uns vollständig darin vertiefen. Widme dich deiner Tätigkeit mit voller Hingabe!
Lebe im Jetzt!
Elke Pfitzer