Vier Gründe weshalb ein Chef echte Freunde braucht (Teil 2)

Gedanken gegen die Einsamkeit als Leiter

Im ersten Teil dieses Blogeintrags haben wir festgestellt, dass ein Leiter an der Spitze nicht unbedingt einsam sein muss. Auch ein Chef braucht Freunde – für seine persönliche Gesundheit und um effektiver zu sein!

Aber es gibt noch zwei weitere Gründe:

3. Freunde bewahren davor, immer zensiert zu sein

Wenn du eine öffentliche Roll einnimmst, sind sie nicht deine Fans. Sie sind auch nicht deine „Followers“ in den sozialen Medien. Sie sehen hoffentlich das Gute, das Schlechte und das Hässliche in deinem Leben, ungefiltert. Und sie haben ihre eigenen persönlichen „Baustellen“, die sie im Leben herausfordern und angehen. Das bedeutet, sie sind nicht nur von dir beeindruckt – das ist gesund. Manchmal schauen wir Personen des öffentlichen Lebens an und fragen uns, warum sie so unsensibel sind. Haben diese Menschen denn keine Freunde, die das ihnen sagen können?

4. Freunde suchen dich

Manchmal denken wir vielleicht: Ich brauche nicht noch ein grösseres Netzwerk. Ich brauche nicht noch mehr Freunde – ich habe mit den alten genug …

Aber unsere Lebens- und Arbeitssituation ändert sich immer mal wieder. Deshalb dürfen wir uns durchaus fragen, ob vielleicht der eine oder andere Geschäftskontakt zu einem Freund oder einer Freundin werden kann. Interessen verschieben sich öfters einmal. Dann stehen wir vor neuen Herausforderungen und oft liegt die Lösung nur eine Freundschaft entfernt. Das sind dann sehr beglückende und erfreuliche Begebenheiten, die uns spüren lassen, dass das Leben doch nicht so festgefahren ist, wie wir das vielleicht vermutet hatten.

Vielleicht stellt uns ein Freund auch seinen Freunden vor, von denen er weiss, dass sie uns neue Türen öffnen könnten. Das ist eine grossartige Freundschaft. Das sind dann auch jene Freunde, die uns gegenüber vermeintlichen Anklägern schützen bzw. verteidigen – insbesondere auf den sozialen Medien.

All das gründet selbstverständlich auf Vertraulichkeit und tiefem Vertrauen. Wahrscheinlich haben grosse Firmenleiter auch deshalb weniger Freunde, weil so vieles, das sie beschäftigt vertraulicher Natur ist und sie es nur mit sehr wenigen Menschen teilen können. Würde irgendetwas an die Öffentlichkeit gelangen, wäre es eine mittlere Katastrophe. Vielleicht ist auch der eine oder andere Chef bereits verraten worden, weshalb er sich sicherlich niemandem mehr anvertrauen wird. Dies wird dann zum Gefängnis und führt zu allgemeinen Aussagen, wie wir sie oben erwähnt haben. Diese Führungsperson ist einsam.

Beziehungen und Freundschaften sind immer in konzentrischen Kreisen aufgebaut. Da gibt es vielleicht drei oder vier beste Freunde, dann kommt ein Kreis mit engen Freunden und dann jener mit den Bekannten und darüber hinaus all jene Fans und Followers aus dem öffentlichen Leben. Diese Kreise helfen, damit wir Prioritäten setzen, mit wem wir uns wann und wie oft treffen oder in Kontakt treten. Das ist dann auch eine gute Weise, sich am eigenen Beziehungsumfeld und damit am Leben zu freuen.

Mach es dir zur Priorität, nach echten Freunden Ausschau zu halten. Sicherlich kannst du ohne Freunde deine Firma führen, aber du kannst nicht gut leiten, ohne sie. Mit tiefen und bedeutsamen Freundschaften wirst du eine bessere Führungskraft sein.

Probiers und schreib mir – und sag es deinen Kollegen weiter!

Herzlichst,

Elke Pfitzer