Was gibt uns Stabilität?
Im Sandwich der Generationen – was tun wir HEUTE?
Immer an Weihnachten zeigt uns mein Vater die eingetroffenen Karten seiner Nichten und Neffen und bei dieser Gelegenheit stellt sich immer die Frage, was deren Kinder und Enkel machen. Als jüngster von neun Kindern ist mein Vater mittlerweile mehrfacher Urgroßonkel. Das ist dann eine spannende Unterhaltung. Wenn ich es genauer betrachte, ist es auch die Frucht des Lebens meiner Großeltern, die ich persönlich nie kennenlernte, weil sie vor meiner Geburt schon gestorben waren.
Familie ist immer ein interessantes Thema. Da werden Gene, Talente, Neigungen und Werte vermittelt. Das wichtigste, was ich von meinem Großvater weiß, ist, dass er Forstmeister war und sehr gottesfürchtig. Sehr jung schon hatte er ein Auge verloren, was ihn militäruntauglich machte. Ereignisse prägen – in die eine oder andere Richtung. Er hätte es gerne gesehen, wenn einer seiner Söhne Pfarrer geworden wäre, aber keiner wollte. Der Versuch, den ersten Enkelsohn im Altsprachlichen Gymnasium unterrichten zu lassen, musste schon bald aufgegeben werden.
Dennoch prägten meine Großeltern die ganze Sippe. Der Zusammenhalt wurde dann deutlich als mein Vater seine erste Frau am 13. Hochzeitstag bei einem Verkehrsunfall verlor. Alle waren da. Jeder half nach seinen Kräften – vor allem im praktischen Alltag in der Zeit danach.
Die Herausforderungen des Lebens haben sich in den letzten 50-100 Jahren nicht wesentlich geändert. Und eines wird immer wieder deutlich: Es ist die Familie, die Stabilität gibt. Vielleicht waren deine Vorfahren nicht sehr vorbildlich im Zusammenhalten der Familie. Aber du kannst es HEUTE sein.
Von Mutter Teresa stammt die Antwort nachdem sie den Friedensnobelpreis gewonnen hatte und gefragt wurde, was wir tun können, um den Weltfrieden zu fördern: „Gehen Sie heim und lieben sie ihre Familie.“ Eine eher unerwartete Antwort. Meistens denken wir an Weltveränderung im globalen, systemischen Stil und vergessen dabei, welche Schätze unsere Familienmitglieder für uns sind.
Dazu ist es hilfreich, Prioritäten zu etablieren und uns für eine Philosophie zu entscheiden, wofür unsere Familie stehen soll. Nur dann werden wir Problemlösungsstrategien entwickeln, damit alle ein langes Leben voller Verständnis, positiver Veränderung und wachsender Beziehungen leben kann.
Eine Checkliste für den Alltag soll helfen, im Alltag konkret und praktisch zu werden:
- Gib Familienzeiten im Kalender den Vorrang.
- Schaffe und halte Familientraditionen.
- Finde Wege, Zeit miteinander zu verbringen.
- Halte zuerst deine Ehe gesund.
- Drückt in der Familie einander Wertschätzung aus.
- Löst Konflikte so schnell wie möglich.
Sicherlich ließe sich diese Liste noch erweitern. Was ist für dich wichtig, wenn du an Familie denkst? Schreib hier unten einen Kommentar, damit wir uns alle weiter entwickeln – und die Stabilität im Leben erfahren, die wir brauchen, um bei der Arbeit einen positiven Beitrag zu leisten.
Herzlichst,
Elke Pfitzer