Frei für den Fokus

3 Aspekte für eine innere Neuordnung unserer Arbeitsweise

Etwas hilflos stand ich vor ein paar Wochen mit einer neuen Erkenntnis im Büro und war entschlossen: Es muss sich etwas ändern. Ich bin mit meiner Effizienzsteigerung an eine Grenze gestoßen. Mehr und schneller geht nicht länger. Ich kann nicht mehr optimieren, ich bin keine Maschine. Alle Entscheidungen, worauf jetzt der Fokus zu legen wäre, schienen mir Energie abzuziehen. Jetzt suche ich jeden Morgen nach Klarheit, das Richtige zu tun, um am Ende des Tages wirklich zufrieden ins Bett zu fallen. Es war die Erkenntnis, dass ich trotz intelligentem Hosentaschen-Computer, genannt Smartphone, nicht rund um die Uhr arbeiten muss. Meine tiefergehende Suche führte mich zum Buch von Michael Hyatt Free to Focus. Es ist eine Anleitung, sich Gedanken zu machen, wie wir im Trubel des Alltags, Boden unter den Füssen behalten und uns als selbstwirksam erfahren. Hier ein paar Aspekte, die mir geholfen haben:

1. Halte an.

Formuliere, was du wirklich willst mit deiner Produktivität. Was ist der Zweck? Was sind deine Ziele? Alles beginnt mit der Klarheit und Ehrlichkeit darüber. Schreibe deine Vision auf. Das ist die Definition des Richtigen für dich. Fokussiere dich auf das, was du am besten machst und eliminiere und delegiere den Rest. Du wirst eine neue Freiheit erlangen. Allerdings sind wir uns auch bewusst, dass wir unsere inneren Ablenkungen immer mit uns herumtragen. Allein in die Stille zu gehen oder an einsame Orte, genügt noch nicht ganz.

Werte aus, welche Tätigkeiten tatsächlich einen qualitativen Unterschied machen und welche nur geschäftige Umtriebe sind. Dies zu tun, kann schmerzhaft sein. Es erfordert ein ehrliches Hinschauen und Anerkennen, dass die bisherige Arbeit vielleicht nur zu einem geringen Teil etwas bewirkt hat und der Rest der Zeit mit eher Unwesentlichem verbracht wurde. Wie bin ich hierhergekommen und was sollte ich als nächstes tun? Es hilft, die beiden Bereiche Können und Leidenschaft zu betrachten. Nur wenn beides zusammenkommt, sind wir tatsächlich wirksam. Sie sind auch das Ergebnis persönlicher und beruflicher Entwicklung.

Erhole dich. Es gibt einen Spruch: „Fast alles funktioniert wieder, wenn man es für ein paar Minuten aussteckt, dich eingeschlossen.“ Eine Studie zeigt, dass alle Arbeitsstunden jenseits der 50er Marke pro Woche sich als wertlos erweisen, ja die Produktivität sinkt sogar. 50 Stunden Einsatz bringen 37 Stunden guter Arbeit. Manche vergleichen es mit dem Auspressen einer Orange: Am Anfang kommt sehr viel Saft, danach wird die Ausbeute immer magerer. So sollten wir auf unseren Schlaf, unser Essen, unsere Bewegung, unsere Beziehungen, unser Spielen, unsere Reflexion und unsere „freien“ Zeiten achten. Lass deinen Gedanken freien Lauf und denke nicht an Arbeit, rede nicht über die Arbeit und lies nichts über deine Arbeit.

2. Schneide.

Lass weg. Irgendetwas sträubt sich in uns, nein zu sagen oder sogar eine Nicht-zu-tun-Liste zu führen. Seltsamerweise haben wir das Gefühl, wir könnten anderen vor den Kopf stoßen. Dabei sagen wir immer nein zu Dingen, wenn wir zu anderen ja sagen. Aber das vergessen wir meistens. Es braucht neuen Mut, unwesentliche Dinge wegzuschneiden. Im Garten wissen wir, dass es den Winterschnitt der Bäume braucht, damit im nächsten Sommer Früchte wachsen können. Nur so kann die Energie in die starken Äste fließen. Konzentriere dich auf das, was du gewinnst, wenn du beschneidest, nicht auf das, was du verlierst. Dieser Prozess wird nicht ganz einfach sein, aber sehr wesentlich!

Automatisiere. Wie viele Menschen haben mir schon zu guten Gewohnheiten geraten. Ihr Argument: Du bist frei, das Wichtige zu denken. Das täglich Wiederkehrende läuft dann von alleine. Rituale helfen uns, den Kopf frei zu haben. Bei der Arbeit ist es das Automatisieren von Abläufen. Da gibt es Vorlagen aller Art, Handbücher und andere technische Hilfen. Nutze sie und du hast Energie frei für neue Kreativität.

Delegiere. Gehe alle deine Tätigkeiten durch und frage dich, ob du das wirklich tun solltest. Du darfst auch jene Arbeiten delegieren, die du nicht gerne tust. Nur weil du dir damit schwertust, heißt noch nicht, dass andere sich auch schwertun. Natürlich gibt es eigene Regeln des Delegierens, aber meistens scheuen wir uns damit. Auf diese Weise binden wir jedoch wertvolle Energie und Zeit, die wir für jene Dinge einsetzen sollten, die nur wir können. Überleg und geh über deine Tasks!

3. Handle.

Konsolidiere. Weil Unterbrechungen und Hin- und Herspringen mit den Gedanken unsere Effektivität am Meisten hindern, schlägt Michael Hyatt das Bündeln von Aufgaben vor. Mache einen idealen Wochenplan und definiere, wann du Dinge tust, die sich ähneln. Eine Struktur für die Dinge, die vorbereitend oder nachbereitend sind und jene, die die eigentliche Arbeit ausmachen, ist sehr ratsam.

Designiere. Wenn du in deinem Leben nicht Prioritäten setzt, dann setzen andere sie für dich. Was sind deine wichtigsten Aufgaben? Jene mit der größten Hebelwirkung? Unterscheide, wie das Stephen R. Covey bereits gelehrt hat, zwischen wichtig und dringend. Was sind deine großen DREI in dieser Woche?

Aktiviere. Jede Ablenkung lässt unseren IQ um zehn Prozent sinken. Das ist doppelt soviel als wenn wir Marihuana rauchen würden. Setze also Grenzen für dich selbst, die andere respektieren. Es gibt eine App, die „Freedom“ heißt, dort kannst du dich vorübergehend für eine bestimmte Zeit von allen Internetaktivitäten „frei“schalten. Natürlich gehört auch das Aufräumen zur praktischen Umsetzung. Es hilft, einen leeren Schreibtisch vor sich zu haben.

Seit ich diese drei Schritte für mich selbst anwende, arbeite ich tatsächlich konzentrierter und fühle mich freier. Es gibt noch viel mehr Details zu diesem Prozess. Wenn du Hilfe brauchst, lass es mich wissen. www.pickmybrain.click hat Lösungen fürs Leben, direkt zugeschnitten auf dich.

Bis bald,

Elke Pfitzer