Voller Einsatz zahlt sich aus
Vom Trittbrettfahrer zum Tourguide
Wenn die Lebensumstände sich drastisch verändern und das nicht nur für uns persönlich, sondern für die ganze Gesellschaft rund um den Globus, dann kommt zum Vorschein, was in all den unscheinbaren, stillen Zeiten gelernt wurde. Das gilt sowohl für Führung als auch hinsichtlich des Folgens von Anweisungen. Mehr denn je sehen wir in diesen Wochen, wie wesentlich beides ist – und dies nicht einfach vom Himmel fällt.
Interessanterweise verstummen die Stimmen, die fragen: „Was bekomme ich?“ Sie sehen, dass niemand etwas bekommt. Aber diese Menschen bleiben passiv und warten ab, bis bessere Zeiten kommen. Für das Wohl der Gemeinschaft werden weiterhin jene Menschen maßgebend sein, die sich fragen: „Was kann ich geben?“ „Was ist jetzt von mir erwartet?“ Sie gestalten diese Welt mit ihrem Weitblick für alle, so oder so: im Krisenmanagement oder in Friedenszeiten. Es sind Menschen, die verstanden haben, dass Leiten und Führen seinen Preis hat:
Wir wissen, dass etwas Wertvolles wie ein Berg ist, der erklommen werden will. Erfolg ohne Anstrengung ist nicht so viel wert. Unsere Haltung entscheidet, ob wir vollen Einsatz geben wollen. Der Tourguide wird zum Bergführer in unwegsamem Gelände. Nicht fehlende Talente oder Fähigkeiten sind Hindernisse zum Erfolg, sondern schwache und halbherzige Entscheidungen. Es gibt keinen Erfolg ohne vollen Einsatz. Wenn du vollen Einsatz bringst, ohne den Erfolg zu sehen, könnte es sein, dass jemand nach dir Erfolg haben soll … ?!
Wie bereitest du dich auf eine lange Bergtour vor? Schwierige Situationen erfordern, dass wir nie den Glauben an das Ende der Geschichte verlieren. Nicht in optimistischer Haltung, auch nicht pessimistisch, sondern in der Spannung und Gleichzeitigkeit von Glauben an das Ende, ungeachtet der Umstände, und der Konfrontation der harten Fakten der Realität. Diese Kombination nennt sich Hoffnung: Die Situation kann sich jederzeit ändern. Aber jetzt leben wir in der Realität und verschließen nicht unsere Augen vor ihr.
Leiter erkennen, dass sie den Berg zuerst erklimmen müssen. Sie handeln vor den anderen und sie tun auch mehr als die anderen. Leiter gehen voraus. Irgendjemand muss den Weg finden und ein Vorbild sein. Es ist das Handeln des Leiters, das andere inspiriert, damit sie einer Vision folgen.
Diese Leiter glauben an sich selbst. Erst dann können andere ihrem Glauben folgen. Wenn du nicht lebst, was du glaubst, dann folgen dir andere nicht. Worte allein genügen nicht. Leiter setzen auch höhere Erwartungen an sich selbst als andere es tun. Nur so erreichen wir unser höchstes Potenzial. Auch ihre Hingabe hinsichtlich Integrität, Verantwortung und Selbstlosigkeit ist grösser.
Ein weiteres Merkmal guter Führung ist Beständigkeit und Ausdauer: Leiter müssen verstehen, dass sie nie aufhören, den Berg zu besteigen. Exzellenz zeigt sich nicht schnell. Wir müssen dranbleiben, um Erfolg zu bewahren. Wenn du beständig bist, wird das anderen Sicherheit bieten. Das wird auch deinen Ruf etablieren und du wirst weiterhin leiten können. Beständigkeit wird sich kumulieren und nie aufhören.
Üben, studieren, auftauchen, hart arbeiten, Fragen stellen, sich verändern, ausprobieren, versagen und noch einmal versuchen ist nicht immer die aufregendste Sache der Welt, aber sie sind nötig. Sie sind der Preis, den wir jeden Tag bezahlen müssen, um unser Potenzial auszuschöpfen. Dann wird das ein wunderbares Resultat hervorbringen.
Was sind deine Gedanken dazu? Schreib hier unten einen Kommentar.
Elke Pfitzer