Wo steuert unsere Welt hin?

Puzzleteile für unsere Gesellschaft in zehn Jahren

Meditationsleiter ermutigen uns, ganz im JETZT zu leben. Das ist sicherlich eine wichtige Tugend, um konzentriert sich seiner Arbeit zu widmen. Aber wenn wir nicht wissen, wofür die Arbeit ist und in welche Richtung die Welt und mein Leben darin geht, wird dieses Leben im Moment die Bedeutungslosigkeit unserer Existenz verstärken. Sollten wir reflektieren – wofür im Moment doch eher mehr Zeit bleibt – dann muss die Gegenwart in Relation zu einer möglichen Zukunft stehen. Was kommt? Was soll das werden? Auch ohne eine Epidemie beschäftigt uns diese Frage bewusst oder unbewusst. Jedes Kleinkind muss wissen bevor es einschläft, was kommt, wenn es wieder aufwacht. Denn sonst schläft es schon gar nicht, sondern denkt, etwas zu verpassen. Wir können nicht in unserem Inneren ruhig werden, wenn wir nicht ungefähr einen Ausblick auf die Zukunft haben; und dieser ist in einer Zeit eingeschränkter Bewegungsfreiheit eher schwieriger zu bekommen.

Selbst die bekannten Trend- und Zukunftsforscher bleiben in ihren Kategorien verhaftet. Auch Mauro F. Guillén ist hier keine Ausnahme. Irgendwie kennen wir die technologischen Disruptionen, jene unübersehbaren Migrationsströme und die leidige Diskussionen, wie welche Generation denkt – insbesondere die sogenannten Millenials.

Im August erschien ein weiteres Buch des Soziologen und Wirtschaftswissenschaftlers an der Wharton School. Allein die demographischen Zahlen für unsere Welt in den nächsten zehn Jahren lassen aufhorchen. Natürlich wird Asien noch eine ganze Menge Leute haben, aber Afrika als vermeintlich „vergessener“ Kontinent, spielt dann allein von seiner Fläche her und den besseren Methoden der Landwirtschaft eine größere Rolle. Eine ganze Reihe weiterer Überraschungen finden wir in seinem Buch. Nicht alles ist neu, aber Guilléns positive Sicht auf diese Trends sticht heraus. Ja, die Welt verändert sich. Sie wird in zehn Jahren ganz anders aussehen.

Gewöhnen wir uns doch schon mal an den Gedanken, dass es dann mehr Großeltern als Enkel geben wird, die Mittelklasse Asiens und Afrikas grösser sein wird als die der USA und Europas gemeinsam, die Weltwirtschaft vom Konsum der nicht-westlichen Welt angetrieben ist, Frauen mehr Anteil haben am globalen Reichtum als Männer, es mehr Roboter als Arbeiter und mehr Computer als menschliche Gehirne geben wird und auch mehr Währungen als Länder. Gewisse Fakten sind verstörend, aber Guillén ist überzeugt, dass dies einmal mehr eine Chance für die Menschheit ist und sicherlich nicht ihr Untergang! Lass dich anstecken von einem unkonventionellen Analysieren unserer Welt. Besonders wenn wir uns festgefahren fühlen, kann die Sicht dieses Buches neue Möglichkeiten eröffnen.

Hast du noch andere hoffnungsvolle Stimmen und Beiträge gehört? Bitte teile sie uns mit, damit alle ermutigt sind!

Herzlichst,

Elke Pfitzer