Es grünt so grün

3 Gedanken zu Klima- und Umweltschutz

Als Kind gab es noch die traditionellen 1. Mai-Wanderungen – war es nicht herrlich an all den blühenden Wiesen vorbeizugehen und das zarte Grün der Wälder zu genießen. Naja, es war fast selbstverständlich, denn der Frühling kam in jedem Jahr. Irgendwann schien dieses Wandern einem Marschieren auf 1. Mai-Demonstrationen gewichen zu sein – zwischen Häuserblocks in Großstädten.

Auch wer sich grün auf die Fahnen geschrieben hat, geht auf die Straße. Allerdings ist die „Friday-for-Future“-Bewegung durch die Pandemie in den Hintergrund gerückt. Aber wir können gewiss sein: Sie poppt in großem Masse demnächst wieder auf – spätestens wenn der Wahlkampf in Deutschland an Momentum gewinnt.

Drei Gedanken in diesem Zusammenhang:

  1. Beide Themen, die Pandemie und der Klimaschutz „spielen“ mit der Überlebensangst des Menschen. Der Mensch ohne Gott braucht die Kontrolle über sein Leben und beide Situationen scheinen sich der Kontrolle des Menschen zu entziehen. Das ruft dann mancherorts durchaus eine mittlere Hysterie hervor.
  2. Zugleich stellt sich die Frage, was nun wirklich geschützt werden muss: Das Klima oder die Umwelt? Oder ist es letztlich nicht der Mensch, der Schutz braucht? Angetreten ist die „grüne“ Bewegung damit, die Umwelt zu schützen. Das scheint durchaus ein Grundauftrag des Menschen zu sein: diese Erde zu behüten und zu bebauen. Und weil die Industrialisierung den Lebensstil des Menschen grundsätzlich verändert hat, gilt es hier eine Reflexion und entsprechende Korrekturen vorzunehmen – denken wir nur an die Produktion und Entsorgung von Plastik. Aber halten wir doch fest, dass wir vor allem deshalb mit unserer Umwelt sorgfältig umgehen, damit auch der Mensch künftiger Generationen gesund auf diesem blauen Planeten leben kann.
  3. Mittlerweile reden alle vom Klimaschutz. Das ist eine typisch verengte Sicht der Gegenwart und des eigenen Standpunktes. Das Klima hat sich schon immer verändert und wird es auch weiterhin tun. Wir können uns nicht daran hängen, als ob unsere Stabilität von seiner Unveränderlichkeit abhängt. Die Erwärmung nach der letzten Eiszeit konnte nur mit einem erhöhten CO2 Vorkommen in der Luft geschehen. Damals war der Meeresspiegel wohl ca. 150 Meter niedriger als heute. Das Klima scheint sehr langfristigen Wandlungen unterlegen zu sein. Klimaforscher zeigen uns, dass die momentane Warmzeit wohl noch ein paar tausend Jahre andauern wird. Können wir uns hier die Relationen wieder richtig vor Augen halten? Was können wir Menschen wirklich in einer Generation regulieren? Wie sieht das wirklich aus mit dem „Energiefahrplan“, Regulierungen von Regierungsstellen und dem Freikaufen eines schlechten Gewissens mittels einer CO2-Abgabe? Im Grund lenkt das Thema „Klimaschutz“ von den größeren und gewichtigeren Themen unserer Welt ab.

Das Fazit also:

  • Bitte keine Hysterie!
  • Das Bewusstsein unseres Konsumverhaltens muss unbedingt reflektiert werden. Jawohl, wir haben eine Verantwortung für diese Schöpfung, die uns gegeben wurde. Aber je nach Einkommen und Grundüberzeugung wird der persönliche Schwerpunkt woanders liegen. Und sicherlich braucht es systemische Anpassungen der Wirtschaft. Aber auch das sind eher langfristig angelegte Entwicklungen.
  • Als Menschen können wir vielleicht weniger regeln und kontrollieren als wir wirklich meinen. So wäre das Thema „Klima“ im Kontext von Tausenden von Jahren zu sehen. Und wenn wir uns in dieser Hinsicht entspannen, könnten wir uns den anderen wichtigen Fragen des Lebens widmen.

Herzlich,

Elke Pfitzer