Wünsch dir was

Gib deinen Wünschen Raum

Sie flattern wieder ins Haus: Kataloge mit Kinderspielsachen. Mittlerweile sind sie so gemacht, dass das Kind ankreuzen kann, was es von wem gerne zu Weihnachten haben möchte. So nützt die Konsumgüterindustrie die menschliche Eigenschaft, dass wir alle hier und da in Tagträumen schwelgen. Denn Kinder sind Wunschexperten. Nach den Wünschen zu fragen, sich selbst darüber klar zu werden, gehört zu unserer menschlichen Reife und dem Erleben unserer Selbstwirksamkeit. Erst recht, wenn gewisse Wünsche in Erfüllung gehen.

Keine Wünsche, keine Enttäuschungen

Allerdings stellen wir im Laufe des Lebens fest, dass sich nicht alle Wünsche erfüllen – aus welchen Gründen auch immer – und der eine oder die andere zieht daraus den Schluss, die eigenen Träume und Wünsche zu unterdrücken und zu verdrängen. Unter dem Motto: Wenn ich nichts wünsche, dann kann ich auch nicht enttäuscht werden, wenn das Gewünschte nicht eintrifft. Das stimmt zwar, führt aber langfristig zu einem sehr passiven und langweiligen Dasein. Wir schwimmen dann mit dem Strom, lassen uns leiten und denken relativ kurzfristig. Ja, eigentlich beraubt uns das der Zukunft.

Tagträume sind wichtig

Deshalb raten Glückspsychologen wie Martin Seligman, auch mal wieder Tagträume zuzulassen. Denn Wünsche machen das Leben bunter. Manche sind sogar Wegweiser, in welche Richtung es gehen könnte. In der Psychologie spricht man sogar von Wunschkompetenz: eine Fähigkeit, das eigene Leben sinnvoll zu gestalten.

Was ist der Kern?

Es kann dann durchaus auch Sinn machen, die eigenen Wünsche so lange zu hinterfragen, bis ihr wahrer Kern zutage tritt. Dann tritt unser tiefster Wunsch nach Freiheit und Frieden ans Tageslicht, oder auch jener nach Abenteuer und Geborgenheit.

Hast du deinen Wunschzettel schon geschrieben?

Rede mit einer vertrauten Person

Vielleicht hilft es sogar, mit einer vertrauten Person in aller Ruhe darüber zu reden, was wir uns gerade wünschen. Dabei geht es nicht um Beurteilung, sondern vielmehr um eine Spiegelung: In welchen Momenten haben wir gelächelt? Was hat uns bewegt? Wo waren wir unsicher? In diesem Prozess liegt dann auch der Same für die Umsetzung unserer Wünsche.

Dem falschen Begehren entgegenstehen

Natürlich ist die feine Linie zu Begehren offensichtlich. Manche Wünsche machen uns auch unfrei, weil wir unser Glück an ihre Erfüllung hängen. Beidem ist zu widerstehen. Weil uns als Erwachsene das Wünschen oft schwerfällt, ist es gut, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Denn wir wissen zwar, wie man sich beklagt und Probleme benennt. Aber das Wünschen ist nicht so leicht.

Mit einem neuen Bewusstsein unserer Wünsche legen wir einen positiven Pfad für die Zukunft. Neue Möglichkeiten zeigen sich dann für die Gestaltung der Zukunft. Wir werden mutiger, das Leben anzupacken und neue kreative Wege zu bahnen.

Vielleicht helfen dir dazu folgende Fragen:

  • Welcher Wunsch nach Veränderung steckt hinter meinem aktuellen Problem?
  • Wofür ist es wichtig, dass mein Wunsch umgesetzt wird?
  • Wurde der Wunsch früher einmal erfüllt und kann ich das gute Gefühl von damals noch spüren?
  • Geht es heute um dasselbe wie einst?

Machen wir uns auf den Weg.

Viel Spass beim Entdecken neuer Facetten des Lebens.

Elke Pfitzer