Hinter den Kulturkulissen

Entdeckungsreise jenseits von Stereotypen

Die Chinesen sind fleissig. Die Afrikaner faul. Der Inder chaotisch. Die Russen melancholisch. Die Skandinavier zuvorkommend. Die Südamerikaner wild. Wir könnten die Liste weiterführen. Jeder von uns kennt genügend Witze dazu. Immer wieder verfallen wir den Stereotypen. Es ist für uns Menschen leichter, Boxen und Kategorien zu schaffen. Das ist unser Ordnungssinn. Und für unser Gehirn ist diese Ordnung ungemein wichtig, wie wir im Beitrag von vor ein paar Wochen und im Buch von Daniel J. Levitin, The Organized Mind gelesen haben. Und zuweilen passiert es, dass wir auch Menschen so „versorgen“ und wegpacken. Mittlerweile wurden wir allerdings auf den versteckten Rassismus aufmerksam gemacht, weshalb niemand mehr wirklich offen stereotypisch redet. Aber ich würde eine Wette eingehen, ob sie nicht in unseren Köpfen trotzdem schlummern: Die Flüchtlinge sind … , die Deutschen sind … die Schweizer sind … die Österreicher sind …

Auf der einen Seite ist eine Ordnung wichtig, aber sie stellt die Gefahr dar, dass sie oberflächlich ist, und den individuellen Menschen in ihrer jeweiligen Persönlichkeit nicht gerecht wird. Jeder Mensch ist einzigartig – ungeachtet seiner geografischen Herkunft.

Versuchen wir von der Oberfläche in die Tiefe vorzudringen: Unsere deutschsprachige Kultur hätte alle guten Voraussetzungen, damit wir uns mit den tieferen Kategorien der Kulturen befassen. Interessanterweise ist Völkerkunde in unseren Breiten nicht sehr verbreitet. Oder man versteht es als die Forschung der wilden Stämme in Afrika und Ozeanien. Aber auch über sie wissen wir mittlerweile sehr viel, und damit ist das Thema für den Normalverbraucher nicht mehr interessant.

Ich selbst habe mich in meiner Forschungsarbeit mit völkerkundlichen Kategorien auseinandergesetzt und bin auf erstaunliche Erkenntnisse gestossen, die mir enorm geholfen haben, mit dem Völkermix in der Himalaja Region umzugehen. Einen kurzen Auszug dazu habe ich in dem kleinen E-Buch „Der Blick hinter die Kultur-Kulissen“ veröffentlicht. Du kannst es hier herunterladen. Schreib mir, was du denkst und wo du ähnliche Erfahrungen gemacht hast. Bis bald!

Elke Pfitzer