Wir fleissigen Mitteleuropäer

Armut und Arbeit

Rush hour Liverpool Street. Geograph/Katy Walters/CC BY-SA 2.0
Rush hour, Liverpool Street. Katy Walters/CC BY-SA 2.0

Vor einem Vierteljahrhundert habe ich zum ersten Mal asiatischen Boden betreten. Singapur war damals meine Erste Station, dann Hong Kong, und drei Monate später Schanghai. Der erste Eindruck: so viele Menschen! Der zweite Gedanke: soviel Potenzial, die Zukunft zu gestalten. Doch dann die Frage: Aber warum sind hier so viele Arme? Mittlerweile habe ich gelernt, dass Armut relativ ist, und dennoch sind die Bettler an der U-Bahn-Station oder auf dem Markt ein konstantes Bild. All diese Erlebnisse führten dazu, dass ich seit 2003 mit einer Entwicklungshilfeorganisation in der Himalaja Region arbeite – Freiheiten und Restriktionen, Aufstände und Friedenszeiten erlebend. Diese Region gilt als eine der ärmsten Chinas, eines der Armenhäuser, die fast gänzlich am Tropf der Subventionen der Pekinger Zentralregierung hängt. Wie kann nun aber Armut erfolgreich bekämpft werden? Wie kann eine nachhaltige Entwicklung einer ganzen Region geschehen? In der Reflexion darüber und den unzähligen Gesprächen mit einheimischen Mitarbeitenden unterschiedlicher ethnischer Herkunft kristallisierte sich die Befähigung der Menschen zur Arbeit als Schlüssel heraus. Dabei beginnt alles mit Gesundheit und Bildung.

Auf diese Weise habe ich mich etwas tiefer mit dem Wesen von Arbeitsethik und Arbeitsmotivation beschäftigt. Warum arbeiten wir? Warum arbeitet ein Chinese? Oder vielmehr, warum arbeitet er nicht? Meine siebenjährige Reise eine wissenschaftliche Forschungsarbeit zu schreiben, eröffneten mir zahlreiche Aspekte für meine eigene sinnerfüllte Arbeit. Ich fand zum Beispiel die Ausführung zu sogenannten „Anstellungsfähigkeiten“. Das ist sehr spannend für alle, die es mit Teenagern zu tun haben. Aus all dem Material habe ich Hinweise zur Mitarbeiterführung sowie Hintergründe für die Verhandlung mit asiatischen Geschäftspartnern zusammengestellt. Aber grundlegend geht es beim Thema Arbeit nicht darum, wie wir gute Chefs sein können. Ich bin überzeugt, dass wir in der Gesellschaft wieder mehr darüber reden müssten, wie wir gute Arbeitnehmer sein können. Wie können wir unseren kleinen bescheidenen Beitrag leisten, dass die Firma, für die wir arbeiten, floriert? Ein Blick nach Asien zeigt, dass auch dort die Haltung der Arbeitnehmer nicht in allen Ländern gleich ist. Ein paar Beobachtungen helfen uns sicherlich, die Zukunft Europas in Angriff zu nehmen. Demnächst mehr auf diesem Kanal. Es lohnt sich zurück zu kommen! Oder gleich einen persönlichen Termin zu vereinbaren, um Inspiration zu erhalten.

Ein Plädoyer für ein neues Unternehmertum darf hier nicht fehlen. Von Null zu Eins macht den grossen Unterschied! Und Peter Thiel ist überzeugt, dass mit neuen Technologien eine neue Wirtschaft entsteht. Das gleicht einer Neuschöpfung. Arbeit als kreativer Prozess! Forschung als neue Leidenschaft! Ein Merkmal des alten Europas. Das Merkmal der deutschen Wirtschaft. Eine welterneuernde Kraft. Let the future begin!

Herzlichst,
Unterschrift Elke