Das wichtigste Werkzeug

3 Gründe, auf dein Herz zu achten

Herz
Das wichtigste Werkzeug. Metropolico.org/CC BY-SA 2.0

Vor einigen Wochen hatte mein Vetter einen Herzinfarkt. Das war ein Schock, nachdem doch sein Bruder vor ein paar Jahren bereits an Krebs starb. Ein aktiver Familienvater, Jurist und Stadtrat gibt Getränke an einem Volkslauf aus und spürt ein Stechen in der linken Seite. Nach kurzer Behandlung wurde er aus dem Krankenhaus entlassen. Zwei Tage später, dasselbe, nur etwas heftiger. Ein Glück, er hat überlebt.

Solche Nachrichten stimmen mich immer sehr nachdenklich. Tja, das Herz. Mittelpunkt unseres Lebens. Und doch missachten wir im Alltag all zu oft seine Regungen. Eigentlich würde uns das Herz sagen, dass wir etwas Ruhe bräuchten. Es würde uns melden, wenn wir eine schwierige Arbeitssituation nicht verarbeitet haben. Es würde uns anzeigen, wenn unser Leben aus dem Takt geraten ist und wir beim Sport schneller als sonst außer Atem kommen. Deshalb behaupte ich, dass das Herz unser wichtigstes Arbeitswerkzeug ist. Es ist nicht unser Wissen oder unsere Fähigkeiten. Nein, es ist unser Herz. Bereits 1000 Jahre vor unserer Zeitrechnung wusste das König Salomo. In seinen Weisheitssprüchen redet er genau davon: „Über alles, bewahre dein Herz, denn es ist die Quelle deines Lebens“.

Tatsächlich ist das aus drei Gründen nötig:

1. Weil das Herz extrem wertvoll ist

Wir beschützen nicht wertlose Dinge. Wir stellen den Mülleimer am Vorabend der Leerung auf die Straße und haben keinerlei Angst, dass er so ungeschützt über Nacht gestohlen werden könnte. Mit unserem Herz ist das anders. Es ist das Wesen, das uns ausmacht. Unser authentisches Selbst, der Kern unseres Seins. Dort leben unsere Träume, Wünsche und Leidenschaften. Es ist der Teil von uns, der mit Gott, den Mitmenschen und der Schöpfung in Kontakt tritt. Und genau wie unser Körper stirbt, wenn das Herz aufhört zu schlagen, wird auch unsere Leiterschaft aufhören, wenn unser geistliches Herz stirbt. Machen wir also unser Herz zur Top-Priorität!

2. Weil dein Herz die Quelle von allem ist, was du tust

Sieh dein Herz als Quelle an. Daraus fließen deine Gedanken, Worte und Handlungen. Quellen sind immer verborgen. Aber wehe, sie sind verstopft. Das Wasser wird nicht mehr fließen. Wenn das Wasser vergiftet ist, bedroht es sogar das ganze Leben. Alles hängt von der Grundverfassung der Quelle ab. In diesem Sinne gilt auch für das Herz: Wenn es vergiftet und bitter wurde, dann hat das Auswirkungen auf deine Familie, deine Freunde, dein Arbeitsumfeld, deine Karriere. Umso mehr müssen wir unser Herz schützen und immer wieder prüfen, ob die Quelle noch frisches, klares Wasser hervorbringt.

3. Weil dein Herz ständig angegriffen wird

Wir müssen nur etwas schützen, wenn es angegriffen wird. Tatsächlich wird unser Herz täglich mit Emotionen und Nachrichten bombardiert, die verarbeitet werden wollen. Manchmal fühlen wir uns nach einem Telefongespräch total niedergeschlagen. Wir lesen die Tageszeitung und wundern uns, wie das wohl mit unserer Welt weitergehen soll. Unsere Begeisterung fürs Leben, unsere Freude am Erfolg, unsere Zufriedenheit und Ruhe sind attackiert. Ganz besonders gilt das für Menschen, die einen Beruf ausüben, in dem sie anderen Menschen helfen, das Leben zu meistern. Sie werden mit Umständen konfrontiert, die dann zu Enttäuschung, Entmutigung oder Desillusion führen können. Im schlimmsten Fall geben wir dann auf und laufen weg, wechseln den Beruf oder das komplette Lebensumfeld. Dann hält das Herz den Druck nicht mehr aus. Aber wenn unser Herz erdrückt ist, dann können wir nicht mehr atmen. Die Luft ist abgeschnitten. Fertig.

In diesem Sinne, achten wir auf unser Herz. Denn: Prävention ist besser als Heilen!

Herzlichst,


Elke Pfitzer