Dem Widerstand widerstehen

„Du kannst das!“ – Erste Tipps Arbeitsblockaden zu überwinden

Widerstand
viola im Gegenwind_1. Nils/CC BY-ND 2.0

Montagmorgen: Ich sitze am Schreibtisch und es will einfach nicht so laufen. Dabei hätte ich eine lange Liste von Dingen, die zu tun wären. Aber sehr viele davon benötigen einen „Blitz vom Himmel“.

Ich weiss, ich bin nicht allein. Dir und vielen anderen geht es genau so – nicht nur am Montag. Dabei läuft es zwischendurch wirklich super. Das Team ist kreativ, hält zusammen. Der Austausch ist genial. Aber: Heute geht nichts.

Normalerweise fangen wir an, unzufrieden zu werden. Naja, dann halt ein paar Mails beantworten, oder alte Dinge ablegen, etwas aufräumen … vielleicht ereilt mich ja dann die Inspiration. Aber: Nichts.

Ich frage mich: Warum nur? Gerade am Morgen sollte ich doch alle Alpha-Wellen nutzen, damit die kreativen Gedanken fließen können. Dann würde ich etwas Anständiges zu Papier bekommen.

Genau an diesem Punkt drehen unsere Emotionen und Gedanken im Kreis. Erst kürzlich habe ich ein kleines Büchlein in die Hand bekommen: „Do the Work“ von Steven Pressfield. Auf knappen Einhundert Seiten erklärt er den kreativen Prozess. Und alles in mir konnte zustimmen. Dazuhin fand er Worte, die das ganze Dilemma humorvoll aufnahmen.

Besonders Menschen, die vor dem weißen Blatt, dem leeren Bildschirm oder der weißen Leinwand sitzen und etwas „produzieren“ und sichtbar machen sollten, werden ermutigt sein. Immer wieder nehme ich das Büchlein zur Hand und lasse mich inspirieren. Steven Pressfield gibt zunächst eine Orientierung und nennt unser Problem beim Namen: Wir haben Feinde. Er listet Kräfte auf, die gegen uns arbeiten. Erstens: Widerstand. Zweitens: Rationale Gedanken. Drittens: Freunde und Familie.

Erstens: Widerstand.

Er ist unsichtbar, negativ und bedrängend.

Er ist heimtückisch und versucht mit falschen oder halben Fakten, uns abzuhalten.

Er ist unpersönlich und eigentlich ein natürliches Phänomen.

Er ist unfehlbar. Widerstand ist wie die Kompassnadel, immer nach Norden ausgerichtet. Wir tun etwas – und erst recht etwas Gutes – und wir können sicher sein, dass sich Widerstand regt – auf irgendeine Art und Weise.

Er ist brutal und will uns nicht nur von etwas abhalten, sondern unseren ganzen Eifer und unsere Ideen eliminieren.

Zweitens: Rationale Gedanken.

Sie entspringen unserem Ego. Wir setzen zu viel Vertrauen in uns selbst und wollen es eigenständig fertig bringen. Wir wollen kontrollieren. Der Tipp dazu: Setze dein Vertrauen nicht so sehr in dich selbst als Quelle, sondern grabe tiefer und vertraue den andere Inspirationsquellen in dir und um dich. Lass es sprudeln, du musst den kreativen Prozess nicht kontrollieren. Das wird sicherlich verändernd wirken.

Drittens: Familie und Freunde.

Sie kennen uns oft besser als wir uns selbst. Sie kennen uns schon lange und möchten gerne, dass wir so bleiben. Denn das gibt Sicherheit, das ist Vorhersehbar. Aber selbst wollen wir nicht so bleiben wie wir sind. Deshalb ist es sicherlich gut, immer wieder offen zu sein, neue Freundschaften zu schließen.

Bereits diese Erkenntnis hilft, um uns den Verbündeten zuzuwenden. Die erste Hilfe aus dem Buch heißt dann: Stell dich dumm. Wenn du dich unwissend gibst, wirst du anders nach Ideen und Einfälle suchen. Du wirst andere fragen, wirst Neues lesen. Du wirst wieder neugierig. Und siehe da: Ein Gedanke läuft dir über den Weg und der kreative Prozess kann beginnen. Jetzt läuft’s.

Und dann: Höre nie auf zu arbeiten. Mach immer weiter. Im Arbeiten ergibt sich das eine um das anderen. Sei ermutigt: „Du kannst das!“

Versuchs und schreib hier unten einen Kommentar, was du machst, um „Blockaden“ zu überwinden.

Herzlichst,


Elke Pfitzer