Deine Gedanken sind nicht die Wahrheit!

Fünf Wege, um aus der Grübelschleife herauszukommen

Konzentration. Konrad Prinz/CC BY 2.0

Wir kennen alle die Situation, wenn uns ein Freund versprochen hat, sich zu melden und der Anruf bleibt aus. Was ist passiert? Will er mich doch nicht sehen? Hatte ich einen unpassenden Kommentar zu seiner Kleidung gemacht als ich ihm auf der Straße begegnete. … und schon beginnen wir zu grübeln. Manchmal kommen wir aus der Grübelschleife auch gar nicht heraus bis uns jemand sagt: „Vielleicht hat es ja gar nichts mit dir zu tun!“

Das ist dann eine Befreiung von unseren Gedanken. Es ist aber auch wichtig zu wissen, dass wir nichts so oft und ausgiebig tun, wie denken. Unser Gehirn versucht ständig, alles zu erklären, zu verstehen, zu analysieren: Warum geschieht das? Warum passiert jenes? Und wie kann ich das einordnen. Das ist auch ganz logisch. Denn nur wenn wir die große, unübersichtliche Welt besser im Griff haben und verstehen, können wir letztlich überleben.

Denken an sich ist also nicht das Problem. Schwieriger wird es, wenn wir uns mit unseren Gedanken und all den Sätzen, die uns im Kopf herumspuken, identifizieren. Das geschieht dann, wenn wir nicht genug Abstand haben zu unseren Gedanken, das heißt, sie nicht genügend reflektieren. Diese Distanz können wir herstellen, indem wir uns kurz neben uns stellen und aus einer quasi neutralen Position wahrnehmen, was unsere Gedanken gerade in unserem Kopf veranstalten.

Manchmal drehen wir uns auch um unsere eigenen Gedanken, weil sie uns die Illusion einer Lösung bieten. Wenn ich lange genug auf einem Problem herumkaue, werde ich eine brillante Erkenntnis haben. Dann setzen wir erlebte Situationen (vor allem die unangenehmen) auf ‚Replay’. Sie spielen in der Endlosschleife in unserem Kopf. Aber anstatt die Erlösung und Befreiung von Gefühlen der Scham, Unsicherheit und Angst zu erleben, kehren wir immer wieder in die belastende Situation zurück. Würden wir uns der Bewertung enthalten und das Faktum anerkennen, wäre der Weg in die Zukunft offen. Aber das gelingt nur mit etwas Wohlwollen uns selbst gegenüber.

Tatsache ist, dass wir mit einem wachen Gehirn leben. Es ist nie untätig und dazu entworfen, ständig zu arbeiten. Sogar wenn wir vollkommen entspannt sind, werden durch das sogenannte Ruhegehirn dauernd die verschiedensten Gedanken hervorgerufen. Das geschieht ohne Zutun des Bewusstseins.

Wenn wir unsere Gedanken also nicht abstellen können, stellt sich uns die Aufgabe sie zu leiten. Erster Grundsatz: Du bist nicht deine Gedanken! Du brauchst nicht auf alle einzugehen. Zum anderen werden wir sicherlich unsere Gedanken verifizieren wollen. Das wiederum geschieht nur im Gespräch mit anderen. Schreiben hilft ebenso, die Rolle eines inneren Beobachters einzunehmen. Bei einer Tasse Tee anhalten und überprüfen, wo wir mit unseren Gedanken stehen, mag auch hilfreich sein. Und nicht zuletzt braucht es ein neues Training unserer Konzentration. Kann ich eine Stunde lang an der gleichen Tätigkeit bleiben? Dies wird die Vielfalt unserer Gedanken bündeln und die Energie in eine Richtung lenken. Das wäre die Grundlage unserer Produktivität.

Versuchs und schreib mir deine Erfahrungen damit! Brauchst du Rat, um deine Konzentrationsfähigkeit zu erhöhen? Ich begleite dich gerne auf deiner Reise – nimm Kontakt mit mir auf über www.pickmybrain.click.

Herzlichst,


Elke Pfitzer