Wenn es die alten Berufe nicht mehr gibt

3 Tipps jungen Menschen bei der Berufswahl zu helfen

Mein Leben lang hatte ich das Problem die Frage zu beantworten: Was machst du beruflich? Ich hatte keine wirkliche Bezeichnung. Mein Versicherungsberater nannte mich kurzerhand eine „Ausbildnerin“. Naja, aber ich hatte kein Zertifikat dazu. Ich arbeitete zwar darin, aber es traf die Sache nicht wirklich. Der nächste schwierige Ort war die Steuererklärung: Beruf?

Und wenn ich in Asien unterwegs war, fragte jeder Taxifahrer, was ich machen würde. Und weil ich recht lange an einer Universität eingeschrieben war, sagte ich einfach: „Studentin“. Damit fühlte ich mich am Wohlsten. Natürlich erntete ich fragende Blicke. Wer studiert schon mit grauen Haaren? Das ist doch etwas für junge Leute. Meistens gab ich zur Antwort: „Einmal Studentin immer Studentin.“ In zweierlei Hinsicht stimmt es sicherlich: In Bezug auf meine Wissbegierde und in Bezug auf mein Bankkonto. Etliche Jahre später zurück in Europa stehe ich vor derselben Herausforderung.

Die Arbeitswelt verändert sich

Bald werde ich mich wohl in guter Gesellschaft befinden. Es entstehen zurzeit neue Berufsbezeichnungen, hinter denen neuartige Inhalte und Tätigkeiten stecken. Gleichzeitig können sich wohl die wenigsten auf Anhieb etwas darunter vorstellen. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Arbeitswelt grundlegend verändert. Sie ist zunehmend digitalisiert und globalisiert, von Arbeitnehmern fordert sie Mobilität und Flexibilität. Hinzu kommt die aktuelle Krise, die uns die Notwendigkeit vieler neuer Berufsbilder drastisch vor Augen geführt hat. „Es entstehen heute viel schneller und viel häufiger neue Berufe als das noch vor 20 Jahren der Fall war“, sagt Zukunftsforscher Tristan Horx. Gleichzeitig werden die Berufsbilder auch kleinteiliger und interdisziplinärer. „Job enrichment“ wird das in der Fachsprache genannt und bedeutet vor allem für Arbeitnehmer, dass sie mehr können und Fähigkeiten ursprünglich anderer Berufsbilder in ihres integrieren müssen.

Der Zukunftsberuf

Unterschiedliche Berufsbilder in ein neues zusammenführen, aber auch die neuen Trends beachten: In der Digitalisierung spielt auch die Humanisierung eine wichtige Rolle und so gibt es künftig den Happiness Manager, zu deutsch Wohlfühl-Organisator, dessen Berufsbild in vielen Unternehmen zu einer wichtigen Säule in Sachen Mitarbeiterzufriedenheit werden wird. Er kümmert sich einerseits um die beste Arbeitsatmosphäre, andererseits ist er auch Vertrauensperson, Ratgeber, Veranstaltungsorganisator und Vermittler für seine Kollegen. Oder es ist der Chief Remote Officer, also den Chef im Homeoffice. Facebook zum Beispiel hat vor kurzem eine solche Position ausgeschrieben. Diese Berufe folgen aktuellen Trends. So wie es dann auch den Urban Farmer, also den städtischen Bauern, geben wird, der nach platzsparenden Möglichkeiten sucht, um Lebensmittel in der Stadt herzustellen und sie auf kurzem Anfahrtsweg zu den Kunden in den Ballungszentren zu liefert. Voraussetzung dafür ist deshalb nicht nur Expertise in Sachen Pflanzenpflege, sondern auch Erfahrung in urbaner Lebensführung. 

Drei Ratschläge angesichts dieser Tatsache:

  • Den jungen Menschen ist zu raten, etwas zu lernen, wofür sie eine Leidenschaft und eine Begabung haben. Sie werden diese Grundlage sowieso im Laufe ihres Lebens ergänzen. Und vielleicht sogar ihre Karriere ändern.
  • Deshalb ist «Skill Stacking» zu empfehlen. Das Anhäufen von Fähigkeiten, so Pat Flynn in seinem Buch, wird den einzelnen Arbeitsnehmer auf dem Arbeitsmarkt langfristig attraktiver machen.
  • Flexibilität und Mobilität ist von vorneherein gefragt und bleibt eine der wichtigsten Fähigkeiten im Berufsleben. Deshalb müssen wir die jungen Menschen bei ihrer Berufs- und Lehrstellensuche unbedingt entstressen.

Wenn du auf der Suche bist, wie du deine verschiedenen Begabungen, Ausbildungen und Erfahrungen integrieren kannst, dann kann ich dir helfen, neue Wege auf dem Arbeitsmarkt zu finden. Schreib mir eine Email: infoideenservice.biz.

Herzlich,

Elke Pfitzer